Treuhand Liechtenstein (LCG Treuhand AG)

Aktualisiert am 4. Dezember 2025
Die LCG Treuhand AG ist ein Unternehmen in Liechtenstein, das sich auf das Aufsetzen von Liechtenstein-Stiftungen spezialisiert hat.

Das Unternehmen bietet selbst keine deutsche Steuerberatung an (auch nicht zur Wegzugsteuer), koopiert hierzu aber mit deutschen Steuerberatern.

Der Preis und die Erfahrungsberichte beziehen sich also überwiegend auf die Kompetenz im Kontext des Aufsetzens einer Liechtenstein-Stiftung und weniger auf deutsche Steuerberatung.
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Treuhand Liechtenstein (LCG Treuhand AG) Erfahrungsbericht vom 4. Dezember 2025

Dr. Oliver Eidel Dr. Oliver Eidel veröffentlicht am 4. Dezember 2025
Kompetenz
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Also.. lange Geschichte, aber die kurze Zusammenfassung ist, dass ich irgendwann meine Suche nach einem Steuerberater für die Wegzugsteuer etwas erweitert habe. In dem Rahmen hatte ich dann auch Anbieter für Liechtenstein-Stiftungen angeschrieben, in der Annahme, dass diese sich vielleicht auch mit der Wegzugsteuer auskennen, da sie ja wahrscheinlich überwiegend Deutsche betreuen, die ja dann oftmals von der Wegzugsteuer betroffen sind.

In dem Kontext hatte ich dann ein Gespräch mit Christian Steck von der LCG Treuhand AG (bzw. "Treuhand Liechtenstein").

Insgesamt ein super interessantes Gespräch, da er sich wirklich gut auskannte, wenig herumgeredet hat und schnell zum Punkt gekommen ist. Respekt. Einschränkend muss man aber sagen, dass er kein deutscher Steuerberater ist, d.h. er konnte überwiegend nur Aussagen zur Liechtenstein-Stiftung und weniger zur deutschen Wegzugsteuer treffen.

Einlage von Assets (z.B. GmbHs) in eine Liechtenstein-Stiftung
  • Ist relativ einfach möglich - einfach die GmbH an die Stiftung verkaufen und vorher der Stiftung ein Darlehen geben. Interessanterweise ist es ggf. so, dass man die Einkünfte des Verkaufs erst sukzessive mit den Rückzahlungen des Darlehens versteuern muss, man hat hier also einen zeitlichen "Streckungseffekt".
    Einschränkend ist aber mindestens bei deutschen GmbHs ein Problem, dass hierbei deutsche Wegzugsteuer anfällt. Hier muss man sich überlegen, ob das Zahlen der Wegzugsteuer sich lohnt, da die Liechtenstein-Stiftung ja dann in Zukunft keine Kapitalertragssteuer auf Dividenden zahlt (andererseits fällt in einer deutschen Holding-GmbH ebenso so gut wie keine Kapitalertragssteuer auf Dividenden bei Beteiligungen >=15% an.)
  • Hier haben aber deutsche Steuerberater ggf. noch Ideen, wie man optimalerweise deutsche GmbHs in eine Liechtenstein-Stiftung einlegen kann. In dem Gespräch mit Juhn wurde ja z.B. erwähnt, dass das mit GmbH & Co. KGs deutlich einfacher sei, ohne allerdings zu wissen, warum.

Kosten einer Liechtenstein-Stiftung
  • Aufsetzen der Stiftung: Einmalig 5k CHF Festpreis (ca. 5.3k€) - das ist der günstigste Preis, den ich in meiner gesamten Recherche gefunden habe, Respekt.
    Der Preis beinhaltet Beratung zum Aufsetzen der Stiftungssatzung und das Eintragen der Stiftung in Liechtenstein. Die liechtensteinische Gebühren kommen da noch dazu, das sind ein paar hundert CHF.
    Super interessant, dass das hier als Festpreismodell angeboten wird.
  • Jährliche Gebühr für den Treuhänder: Ca. 5k CHF Festpreis (glaube ich), plus 200-500 CHF pro Stunde für weitere Dienstleistungen (ggf. Buchhaltung usw.). In seiner Erfahrung kostet das üblicherweise dann insgesamt 10-15k CHF / Jahr. Für Stiftungen, die überwiegend passiv agieren (ETFs usw.), kann man durchaus auf 8k CHF / Jahr kommen.
  • Ich kriege hier quasi den Eindruck, dass sie den Prozess komplett optimiert haben und die Kostenersparnisse an die Kunden durchgeben - das ist ziemlich cool. Andere Steuerberater (Gerd Kommer Invest und Juhn) sind hier deutlich, deutlich teurer. Juhn z.B. nannte für die jährliche Gebühr 30k€, hier sind wir bei ca. 10k€.
  • Ich fragte ihn, ob deutsche Steuerberater hier quasi einfach "white-label" Dienstleistungen von liechtensteinischen Firmen einkaufen und eine Marge obendrauf schlagen (z.B. Juhn mit 30k€ / Jahr) und er meinte, das ist in der Tat der Fall. Er empfiehlt generell, sich einfach selbst direkt einen liechtensteinischen Dienstleister zu suchen.

Verwalten einer Liechtenstein-Stiftung
  • In Deutschland ist es relativ schwierig, eine Stiftung zu liquidieren - man muss sie u.a. erst in eine Verbrauchsstiftung umwandeln. Wie ist das in Liechtenstein? --> Er meinte, es ist relativ einfach, da es in Liechtenstein deutlich weniger restriktiv geregelt ist. U.a. muss eine Stiftung in Liechtenstein nicht den Anspruch für die Ewigkeit haben.
  • Kosten für ein Konto in Liechtenstein? --> 0.3% - 0.5% des Gesamtvermögens, das deckt sich mit dem, was die Leute von Gerd Kommer gesagt haben, wobei die das sogar noch auf 0.1% runterverhandelt haben.
    Wenn man die Vermögensverwaltung von der Bank in Anspruch nehmen möchte, dann insgesamt 1.5% vom verwalteten Vermögen. Deckt sich ebenfalls mit dem Gespräch mit den Gerd Kommer - Leuten.
    (Nebenbei bemerkt, auch hier interessant zu sehen, dass die deutschen Banken im Vergleich viel, viel günstiger sind)

Aufsetzen einer Liechtenstein-Stiftung
Wie läuft das Aufsetzen einer Liechtenstein-Stiftung mit LCG ab?
  1. Man koordiniert mit ihrem empfohlenen deutschen Steuerberater die ersten Schritte, u.a. wie man die deutschen Assets in die Stiftung einbringen würde und ob das Setup mit der Liechtenstein-Stiftung überhaupt hier optimal wäre.
  2. Aufsetzen der Stiftungssatzung mit LCG (5k CHF Festpreis, s.o.).
  3. LCG trägt die Stiftung in Liechtenstein ein.

  • Typische Dauer für alle 6-12 Wochen, wobei der größte Punkt meistens die Steuerberatung auf der deutschen Seite ist.
  • Sein persönlicher Zeitrekord für das Aufsetzen einer Stiftung beträgt 5 Tage: Erstgespräch am Montag, Eintragung der Stiftung am Freitag (krasser Typ).

Zusammenfassung: Liechtenstein-Stiftung mit LCG

Überraschenderweise ein richtig gutes und hilfreiches Gespräch. Wie so oft im Rahmen meiner Stiftungsrecherche "leider" kein deutscher Steuerberater, d.h. mit meiner Wegzugsteuer-Situation bin ich nicht viel weiter gekommen - ich habe aber viel über Liechtenstein-Stiftungen und deren Preisstruktur gelernt.

Ich denke, es ist fair zu sagen, dass LCG ein ziemlich interessanter Anbieter ist, wenn man selbst das Aufsetzen einer Liechtenstein-Stiftung erwägt. Die Preisstruktur ist relativ transparent, das Aufsetzen gibt's zum Festpreis und man ist bis zu 3x günstiger (!) unterwegs, als wenn man es mit einem deutschen Steuerberater macht, der letztlich im Hintergrund auch nur einen liechtensteinischen Dienstleister beauftragt.

Für mich selbst kam eine Liechtenstein-Stiftung am Ende nicht in Frage (schreibe ich anderswo noch zusammen), aber LCG wäre wahrscheinlich mein erster Ansprechpartner, falls sich das ändern sollte.

Ich habe parallel auch LCG mal gefragt, mit welchem Steuerberater sie in Deutschland kooperieren und um eine Vorstellung gebeten. Meine Annahme hierbei war, dass er ggf. genauso pragmatisch unterwegs sein würde (Spoiler: Ja, das war der Fall). Hier der Link zum Erfahrungsbericht mit Paul Bauch.
Kosten / Preismodell: Nicht angegeben.
Ja, ich würde diesen Steuerberater weiterempfehlen.