Paul Bauch
Aktualisiert am 4. Dezember 2025
Paul Bauch ist ein Steuerberater, der von Treuhand Liechtenstein empfohlen wird, wenn sie deutsche Kunden haben die die Gründung einer Stiftung in Liechtenstein in Erwägung ziehen.
Er bietet u.a. Beratungsleistungen zur deutschen Wegzugsteuer an.
Er bietet u.a. Beratungsleistungen zur deutschen Wegzugsteuer an.
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Zusammenfassung
4,0
Gut
• 1 Erfahrungsbericht- Kompetenz
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5,0
- Gesamteindruck
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- Preis / Leistung
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5,0
1 Erfahrungsbericht
Paul Bauch Erfahrungsbericht vom 4. Dezember 2025
Dr. Oliver Eidel
•
veröffentlicht am 4. Dezember 2025
- Kompetenz
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- Preis / Leistung
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- Gesamteindruck
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Paul Bauch wurde mir als deutscher Steuerberater von Treuhand Liechtenstein empfohlen. Er ist scheinbar deren Ansprechpartner für deutsche Kunden, die die Gründung einer Liechtenstein-Stiftung in Erwägung ziehen.
Auf das Gespräch mit ihm war ich gespannt, da ich das Gespräch mit Treuhand Liechtenstein sehr pragmatisch und hilfreich fand - ich hatte hier die Hoffnung, dass er ähnlich pragmatisch unterwegs sein würde. Das hat sich bestätigt, auch wenn er leider im Nachgang dann leider nur noch ein (wahrscheinlich teures) Angebot schicken und nicht mehr stundenbasiert abrechnen wollte. Es blieb also bei diesem einen Gespräch, was also sehr hilfreich war.
Was würde er in meiner Situation machen?
Auf das Gespräch mit ihm war ich gespannt, da ich das Gespräch mit Treuhand Liechtenstein sehr pragmatisch und hilfreich fand - ich hatte hier die Hoffnung, dass er ähnlich pragmatisch unterwegs sein würde. Das hat sich bestätigt, auch wenn er leider im Nachgang dann leider nur noch ein (wahrscheinlich teures) Angebot schicken und nicht mehr stundenbasiert abrechnen wollte. Es blieb also bei diesem einen Gespräch, was also sehr hilfreich war.
Was würde er in meiner Situation machen?
- "Deutsche Stiftung ist die beste Lösung" meinte er am Anfang, da man operative GmbHs (mit viel Betriebsvermögen) so gut wie steuerneutral in sie einlegen kann.
Ich habe ihm dann aber erklärt, dass das in meinem Fall nicht funktionieren würde, da ich eine Holding-GmbH habe, die wiederum die operative GmbH hält. Da man nur auf der Privatebene GmbHs in die Stiftung einlegen kann, müsste ich die Holding-GmbH einlegen, die viel Verwaltungsvermögen (und nicht Betriebsvermögen) hat. Es würde also viel Schenkungssteuer anfallen.
Außerdem muss man mindestens 25% pro Unternehmen halten, was nicht bei allen Beteiligungen von mir der Fall ist.
Somit war dann klar, dass die deutsche Stiftung hier keine optimale Lösung ist. Cool, dass er direkt etwas vorschlagen wollte aber schade, dass er meine Situation erst nach weiterem Erklären verstanden hat.
Generelles zu deutschen Familienstiftungen
- Die deutsche Familienstiftung hat gewisse Vorteile, u.a. ist es (wie oben erwähnt) möglich, operative GmbHs (sofern man sie privat und nicht via Holding hält), quasi steuerneutral dort einzulegen (Stichwort Verschonungsbedarfsprüfung).
- Andererseits hat sie auch gewisse Nachteile: Es fallen immer 26% Kapitalertragssteuer an, wenn man Geld aus der Stiftung entnimmt, unabhängig davon, wo man als Begünstigter lebt (auch außerhalb Deutschlands). In einer Lichtenstein-Stiftung fallen hier z.B. nur die Kapitalertragssteuern am Wohnort an, also in Deutschland auch 26%, in anderen Ländern aber z.B. 0%.
- Außerdem fällt alle 30 Jahre die sog. Erbersatzsteuer an, in dem die Stiftung einmal virtuell "stirbt" und Erbschaftssteuer auf das gesamte Vermögen anfällt. Auch hier ist die Liechtenstein-Stiftung vorteilhaft, da sie keine Erbersatzsteuer hat.
- Die deutsche Stiftung zahlt 15% Körperschaftssteuer auf Gewinne, mit einem Freibetrag von 5k€. Das ist weniger als z.B. eine GmbH (30%), da die Stiftung keine Gewerbesteuer zahlt. Gleichzeitig aber mehr als die Liechtenstein-Stiftung, die 0% zahlt.
- Die Liechtenstein-Stiftung zahlt ca. 10k€ / Jahr an Verwaltungsgebühren (z.B. für den Treuhänder), die deutsche Stiftung ist deutlich günstiger, da man u.a. keinen Treuhänder braucht.
Deutsche GmbH & Co. KG als Holding zur Wegzugsteuer
Das war mit Abstand der interessanteste Teil unseres Gesprächs, da ich vorher immer dachte, dass die deutsche GmbH & Co. KG als Holding für mich zu teuer wäre, da man u.a. einen deutschen Geschäftsführer, ein physisches Büro und deutsche Angestellte hierfür bräuchte. Außerdem dachte ich, dass das Einlegen von GmbHs in die GmbH & Co. KG ähnlich schwierig wie bei einer Stiftung wäre, also z.B. dass ich sie privat an die Stiftung verkaufen müsste und den Gewinn dann privat versteuern müsste. Beides stellte sich als deutlicher einfacher heraus, als ich dachte. Das hier führte am Ende dazu, dass ich meine Wegzugsteuer mit der GmbH & Co. KG lösen würde.
- Seine erste Reaktion zur GmbH & Co. KG für die deutsche Wegzugsteuer: "Sehr schwierig!", da diese gewerblich tätig sein müsse. Ich meinte daraufhin, dass ich das darstellen könnte, indem die GmbH & Co. KG einfach Leistungen an die operative GmbH darunter erbringt. Dann wiederum meinte er "ach so, ja dann klappt das" (😂). Spannend, dass das so "einfach" ist!
- Seine nächste Reaktion war, dass die GmbH & Co. KG tatsächlich die beste Lösung für meine Situation sein könnte (😂). Folgende Aspekte gibt es zu beachten:
- Man braucht einen deutschen Geschäftsführer - kann auch jemand aus der Familie sein.
- Man muss "gewerblich tätig" sein, also Sachen verkaufen. Man könnte z.B. auch Software und Software-Infrastruktur vermieten (Hosting) usw., das würde alles klappen.
- Man kann seine privaten GmbH-Beteiligungen einfach in die GmbH & Co. KG einlegen. Das ist steuerneutral möglich. Das ist völlig krass, das wusste ich nicht - damit ist die GmbH & Co. KG ja extrem vorteilhaft, da es kaum ein anderes Modell gibt, in dem man GmbH-Beteiligungen einfach in die neue Struktur einlegen kann!
Die GmbH-Beteiligungen werden hierbei zum Buchwert eingelegt (also typischerweise 25k€, was das Stammkapital war), auch das ist generell vorteilhaft, da man die GmbH vorher nicht bewerten muss (entweder mit dem vereinfachten Ertragswertverfahren oder einem IDW S1 - Gutachten).
Sein genereller Rat an Unternehmer mit Plänen zum Wegzug
- Sobald man aus Deutschland weggezogen ist: Dann könnte / sollte man ein Unternehmen in einem anderen Land gründen, wo die Steuern günstiger sind (z.B. der neue Wohnort oder auch ein anderes Land). Alle weiteren unternehmerischen Aktivitäten (neue Produkte, Dienstleistungen, usw.) sollte man dann logischerweise im neuen Auslandsunternehmen starten und nicht in der deutschen GmbH, das ist steuer-vorteilhafter.
(Nebenbei bemerkt muss man hier vermutlich auch auf die Funktionsverlagerung achten, d.h. man sollte wohl keine bestehenden Tätigkeiten der GmbH einfach ins Ausland verlagern, sondern nur neue Tätigkeiten) - Falls man in Deutschland bleibt: Dann kann es Sinn machen, eine Liechtenstein-Stiftung zu gründen um ebenfalls hier die neuen unternehmerische Tätigkeiten zu starten. Die Idee wäre also, dass man neue Produkte, Dienstleistungen usw. dann nicht in "seiner" bestehenden deutschen GmbH beherbert, sondern in einer Gesellschaft, die der Liechtenstein-Stiftung gehört (wäre das dann auch eine deutsche GmbH? Spannende Frage).
Damit umschifft man ein Stück weit das Problem, dass es schwierig ist, bestehende GmbHs in eine Liechtenstein-Stiftung einzulegen. Man würde also die bestehenden GmbHs weiterhin privat besitzen, aber eben neue Unternehmen in der Liechtenstein-Stiftung aufbauen.
Der Vorteil der Liechtenstein-Stiftung wäre hier, dass für deren Beteiligungen keine Wegzugsteuer anfällt und dass man persönlich ein Stück weit abgeschirmt wäre, wenn man z.B. verklagt werden würde. - Die GmbH & Co. KG hat auch ähnliche Vorteile: Man könnte also in Deutschland eine GmbH & Co. KG gründen, seine bestehenden GmbHs dort einlegen und neue GmbHs ebenfalls in er GmbH & Co. KG gründen. Das hätte auch den vorteilhaften Effekt, dass all diese neuen Beteiligungen nicht von der Wegzugsteuer betroffen sind, da sie in der GmbH & Co. KG liegen.
- Sein Fazit zur Liechtenstein-Stiftung ist, dass es "immer gut ist, eine Liechtenstein-Stiftung zu haben" (😂), insbesondere, da sie 0% Kapitalertragsteuer auf Dividenden zahlt.
(Fairerweise muss man hier anmerken, dass man viele dieser Vorteile in ähnlicher Form mit einer deutlich günstigeren deutschen Holding-GmbH bekommt) - Generell gesprochen, kann es für manche Leute auch Sinn machen, den steuerlichen Wohnsitz in Deutschland beizubehalten. Er meint, dass man z.B. dann nicht mehr die deutsche Krankenversicherung zahlen muss, wenn man zwar nicht mehr in Deutschland wohnt, aber noch seinen steuerlichen Wohnsitz dort hat (?). Das wären also konkret 1.1k€ / Monat Ersparnis an GKV-Gebühren. Gleichzeitig würde man aber natürlich weiterhin deutsche Steuern zahlen, also Einkommenssteuer, Kapitalertragssteuer usw.
Aufsetzen einer Liechtenstein-Stiftung
- Seiner Erfahrung nach ist es nicht zwingend erforderlich, eine verbindliche Auskunft vom Finanzamt einzuholen, wie das von CHP / Gerd Kommer Invest so vorgeschlagen wurde.
Interessant - ich kann nicht einschätzen, wo hier die Wahrheit liegt. Ich vermute aber, dass Steuerberater generell gerne eine verbindliche Auskunft einholen, da sie sich dann absichern (und deutlich mehr Stunden abrechnen) können.
Zusammenfassung: Paul Bauch
Eines der hilfreichsten Gespräche bisher - der größte Punkt hier war, dass ich verstanden habe, dass eine GmbH & Co. KG deutlich passender für meine Situation ist, als ich bisher angenommen hatte. Man kann GmbH-Anteile dort einfach steuerneutral einlegen - das ist ein riesiger Vorteil, den ich vorher nicht auf dem Schirm hatte! Und dadurch ist letztlich die GmbH & Co. KG zumindest für meine Situation mit Abstand die beste Lösung. Außerdem habe ich gelernt dass viele der kleineren Details, wie z.B. die gewerbliche Aktivität darzustellen, sind gar nicht so schwer sind, wie ich dachte.
Gleichzeitig hatte ich aber auch den Eindruck, dass Paul Bauch nicht ganz so detailversessen ist, wie ich das gerne gehabt hätte - u.a. hat er anfangs ja die deutsche Familienstiftung vorgeschlagen, die in meiner Situation wirklich nicht die optimale Lösung ist.
Insgesamt aber war das ein hilfreiches Beratungsgespräch und ich würde wahrscheinlich jedem, der von der deutschen Wegzugsteuer betroffen ist, zu einem Gespräch mit Paul Bauch raten.
Gleichzeitig hatte ich aber auch den Eindruck, dass Paul Bauch nicht ganz so detailversessen ist, wie ich das gerne gehabt hätte - u.a. hat er anfangs ja die deutsche Familienstiftung vorgeschlagen, die in meiner Situation wirklich nicht die optimale Lösung ist.
Insgesamt aber war das ein hilfreiches Beratungsgespräch und ich würde wahrscheinlich jedem, der von der deutschen Wegzugsteuer betroffen ist, zu einem Gespräch mit Paul Bauch raten.
Nachtrag: Angebot
Da das Gespräch für mich so hilfreich war, hatte ich ihm angeboten, ihn bereits für unser erstes Gespräch zu bezahlen, das er üblicherweise kostenlos anbietet (habe ich dann am Ende auch bezahlt).
Wir hatten uns im Gespräch so verständigt, dass ich die GmbH & Co. KG recherchiere und dass wir danach nochmal sprechen. Leider stellte sich dann heraus, dass Paul Bauch kein weiteres (bezahltes) Beratungsgespräch mehr machen wollte, sondern direkt eine (deutlich teurere) Vergütungsvereinbarung usw. unterzeichnen wollte.
Das kam für mich nicht in Frage - ich wollte ihn ja (noch) nicht mit der Umsetzung beauftragten, sondern einfach nur nochmal in einer bezahlten Beratungsstunde ein paar weitere Detailfragen klären.
Somit bleibt leider ein etwas unguter "Nachgeschmack" hier, da ich gerne weiter mit ihm gearbeitet hätte. Die weiteren Details habe ich dann mit meinem Haus-Steuerberater (WSK) und auch nochmal bei einer bezahlten Stunde mit Juhn Partner geklärt.
Da das Gespräch für mich so hilfreich war, hatte ich ihm angeboten, ihn bereits für unser erstes Gespräch zu bezahlen, das er üblicherweise kostenlos anbietet (habe ich dann am Ende auch bezahlt).
Wir hatten uns im Gespräch so verständigt, dass ich die GmbH & Co. KG recherchiere und dass wir danach nochmal sprechen. Leider stellte sich dann heraus, dass Paul Bauch kein weiteres (bezahltes) Beratungsgespräch mehr machen wollte, sondern direkt eine (deutlich teurere) Vergütungsvereinbarung usw. unterzeichnen wollte.
Das kam für mich nicht in Frage - ich wollte ihn ja (noch) nicht mit der Umsetzung beauftragten, sondern einfach nur nochmal in einer bezahlten Beratungsstunde ein paar weitere Detailfragen klären.
Somit bleibt leider ein etwas unguter "Nachgeschmack" hier, da ich gerne weiter mit ihm gearbeitet hätte. Die weiteren Details habe ich dann mit meinem Haus-Steuerberater (WSK) und auch nochmal bei einer bezahlten Stunde mit Juhn Partner geklärt.
Kosten / Preismodell:
190€ / Stunde
Ja, ich würde diesen Steuerberater weiterempfehlen.