Tim Greenawalt (expats.global)

Ich bin über YouTube auf expats.global bzw. Tim Greenawalt aufmerksam geworden. In den Videos scheint er sich gut auszukennen, daher habe ich einen Termin für ein Erstgespräch vereinbart.

Die Kanzlei scheint vermutlich nur aus zwei Personen zu bestehen: Tim Greenawalt und seiner "Assistenz" Adrian Roth.

Den Termin für's Erstgespräch kann man direkt auf der Webseite vereinbaren, dort gibt es eine Art Calendly-Kalender. Das Erstgespräch ist dann mit Adrian Roth per Telefon.

Vor dem Telefonat hatte ich denen per Email ein paar Notizen zu meiner Situation geschickt. Darauf habe ich leider keine Antwort erhalten und beim Erstgespräch stellte sich dann auch raus, dass Adrian nichts davon gelesen hatte. Das Erstgespräch war dann auch dementsprechend ineffizient, da ich quasi einfach alles aus meinen Notizen vorgelesen hatte und Adrian dann mitschrieb (?).

Davon abgesehen begann das Erstgespräch 6 Minuten spät, da ich erst dann den Anruf von Adrian erhielt. Hm.

Er schien dann im Anschluss einen recht starren Fragenkatalog zu haben. Die Fragen waren teils sinnvoll ("in welches Land ziehst du weg?"), teils komplett absurd, z.B. die Frage "was ist dein Ziel?" - na, mein Ziel ist es, meine Wegzugsteuer-Situation zu optimieren, daher spreche ich ja hier mit euch.. oh Mann.

Als ich dann nach den Preisen gefragt habe, wurde es noch absurder. Zum Einen bieten sie keine stundenbasierte Beratung an, sondern nur eine Beratung zum Festpreis, die üblicherweise 40-50k€ (!) kostet. Daraufhin frage mich Adrian erst mal direkt: "Hast du denn so viel Geld aktuell als liquide Mittel verfügbar?". Das ist schon krass (und teilweise dreist).

Generell läuft der Prozess dort wohl so ab:

An dem Punkt und spätestens bei der Frage nach meinen "liquiden Mitteln" habe ich das Gespräch abgebrochen.

Ich kann am Ende die Kompetenz nicht beurteilen, da ich hier nie mit einem Steuerberater sprechen konnte. Theoretisch wäre dafür das zweistündige Beratungsgespräch hilfreich gewesen, gleichzeitig habe ich vom Erstgespräch her bereits einen so schlechten Eindruck bekommen, dass ich das dann nicht mehr machen wollte.

Vielleicht ist Tim Greenawalt sehr kompetent - ich weiß es nicht.

Unabhängig davon wäre das größte Risiko hier für mich das finanzielle Risiko, dass man sich quasi für 40-50k€ Festpreis verpflichtet, mit der Kanzlei zusammenzuarbeiten und somit wenig Optionen hat, den Prozess abzubrechen, falls man mit der Leistung unzufrieden ist. Also, abbrechen kann man den Prozess natürlich schon, aber den Festpreis hat man dann im schlimmsten Fall schon gezahlt.

Da finde ich das stundenbasierte Bezahlungsmodell von anderen Steuerberatern deutlich besser. Klar, da besteht dann das Risiko umgekehrt darin, dass sie viele Stunden abrechnen, man kann aber trotzdem den Prozess abbrechen, wenn man merkt, dass das alles nicht zielführend ist; und dann hat man eben keine Rechnung in Höhe von 40-50k€, die man plötzlich begleichen muss.